Luftverteidigungskommando Dreilinden:
Die Zentrale der Luftverteidigung und des Flakschutzes befand sich auf dem Gelände des ehemaligen Fort Herwarth bei Dreilinden. Außerdem befand sich auf dem Gelände das Flak-Gruppenkommando-Nord, die Flakbatterie Pries und die 1. Marine-Flugmelde-Abteilung westliche Ostsee. Die Luftschutzzentrale war der Kopf der Luftverteidigung von Kiel, Rendsburg und Eckernförde.
Zwei Bunker sicherten das Personal bei der Arbeit gegen Luftangriffe. Sie sind durch einen unterirdischen, betonierten Gang miteinander Verbunden. Im oberen Bunker, auf einer Anhöhe gelegen, befand sich der Gefechtsstand der Brigade. Im Bunker war aus Holz eine Kommandobrücke errichtet worden, auf welcher diverse Telefonapperate angebracht waren. Es gab verschiedene Sprechverbindungen, unter anderem konnten bei "Gefechtsschaltung" alle 8 Untergruppenkommandos zusammengeschaltet werden. Außerdem bestanden Verbindungen zu den Nebel- und Sperrballoneinheiten, der Luftschutzbehörde der Stadt Kiel, dem Flugplatz Holtenau und vielen weiteren untergeordneten Dienststellen. Auf dem Kommandoraum befindet sich ein Hochstand, welcher bei Flakalarm von einem Luftraumbeobachter der Stabsbatterie besetzt wurde.
Im zweiten Bunker des Flugwachkommandos Kiel taten etwa 20 Helferinnen ihren Dienst. Sie empfingen Luftlagemeldungen die von Funkmessstellungen und im Land verteilten Flugwachen eingingen. Hier war man verantwortlich für die Meldung der Gesamtluftlage. Die Lage aller feindlichen und freundlichen Maschinen wurde auf einer Karte mit Hilfe von Lichtpunkten dargestellt. Über der Landkarte lag eine, mit Planquadraten versehene, Mattglasscheibe. Bei Berührung der Lichtpunkte mit dem blauen Ring wurde "Luftalarm 30", bei Berührung des roten Ringes "Luftalarm 15" gegeben. Bei durchschnittlicher Geschwindigkeit waren die Flugzeuge somit 30 oder 15 Minuten von Kiel entfernt.
Die Leitstelle für den Einsatz von Jagdflugzeugen befand sich hinter der Kommandobrücke. Bei Einsatz von Nachtjägern konnte eine Schiebetür geöffnet werden, welche die Sicht auf die Mattglasscheibe freigab. Hierrüber konnte der Einsatzleiter der Luftwaffe seine Nachjäger per Funk dirigieren.
Die Unterbringung der Mannschaften teilte sich auf 2 Lager auf. Das Barackenlager für die Angehörigen der Flakbrigade befand sich direkt auf der Anhöhe. Das so genannte "Fluko-Wäldchen", das Lager für die Helferinnen der Flugmeldeabteilung befand sich ca. 300 Meter entfernt Richtung Gut Seekamp.
Ausbau und Ausrüstung:
Im Oktober 1943 wurde ein Fu.G. 16 für die Reportage-Welle "Hermann" beim LVK Kiel in Betrieb genommen.
Im November 1943 wurden im Kieler Bereich 19 Fu.M.O. 213 mit Nürnberg-Zusatz versehen.
Ab 26.11. wurde die kombinierte Nachtjagd im Raum "Kiebitz" eingestellt, da der Gefechtsstand durch die Luftwaffe abgebaut wurde.
Im Dezember 1943 waren sämtliche Fu.M.O. 39 TD mit Nürnbergzusatz ausgerüstet.
Im Januar 1944 wurde eine direkte Fernsprechverbindung vom Gefechtsstand der 2. Jagddiv. zum LVK und zum Fluko geschaltet.
Im März 1944 waren die Arbeiten am Hauptfluko Pries zu 50% ausgeführt.
Im April 1944 waren die Arbeiten am Hauptfluko Pries zu 70% abgeschlossen. Das Hauptfluko Kiel wird in den früheren Nachtjagdgefechtsstand des LVK eingebaut.
Im Mai 1944 war das Fluko zu 80% fertiggestellt.
Im 19.6.1944 wurde das Hauptfluko-Kiel umgeschaltet. Der Nachrichtentechnische Ausbau ist fertiggestellt. Übernahme der Warnvermittlungen Neumünster, Rendsburg, Schleswig und Oldenburg durch das Warnkommando Kiel wurde von der Reichspost eingeleitet.
Nachfolgend wird der Bunker des Flugwachkommandos gezeigt.
Das obere Bild zeigt den Eingang in den Bunker im Februar 1942.
Die folgenden Bilder zeigen die verschiedenen Räume.
Der Regiments- oder Brigadegefechtsstand war durch einen betonierten Tunnel mit dem Bunker des Flugwachkommandos verbunden.
Die folgenden Fotos zeigen den Gefechtsstand von außen.
Der verschlossene Durchgang zum Bunker des Flugwachkommandos.
Weitere Innenansichten des Bunkers.
Zu sehen ist der Aufgang aufs Dach des Bunkers.
Auf dem Dach befindet sich ein Stand für Luftraumbeobachtung.
Nachfolgend eine verbukerte Brunnenstube in der Nähe der Geschützbettungen.
Das ehemalige Verbrauchspulvermagazin aus Zeiten Fort Herwarths wurde als kleiner unterirdischer Lagerraum genutzt.